Rückblick Frankfurter Buchmesse 2022

Rede zum letzten traditionelle Festabend der AWS anläßlich der Frankfurter Buchmesse 2022 von Volker Stuhldreher (Vorstand der AWS):

In der Festschrift 75 Jahre AWS im Jahre 2002 steht. Ich zitiere:

„Höhen und Tiefen hat die Arbeitsgemeinschaft durchmessen, gute und schlechte Zeiten erlebt. Nicht immer gelang es, alle Ziele zu erreichen, die erstrebenswert wären.“

Mit diesen Worten möchte ich heute beginnen und Sie begrüßen.

Bianca Kölbl und ich sind mit Ideen, Enthusiasmus, aber auch mit Pflichtgefühl angetreten. Die ersten 2 Jahre wurden erfolgreich geplant, gestaltet und durchgeführt. Die Jahre 2020 und 2021 haben der Arbeitsgemeinschaft so viel Substanz gekostet, dass der Vorstand und die Mitgliederversammlung beschlossen hat, die AWS aufzulösen.

Die Anforderungen an den Buchhandel sind noch größer geworden. Der wissenschaftliche Sortimentsbuchhandel muß sich neu aufstellen, gestalten und Kooperationen suchen, um in der digitalen Welt und der veränderten Informationsbeschaffung zu bestehen. Diese Schlagkraft hat die AWS nicht mehr. Aus diesem Grunde empfehlen wir allen Mitgliedern, allen Verlegern und Sortimentern sich zu solidarisieren und sich noch stärker in den IGs der Börsenvereins einzubringen. Nehmen Sie schon heute Kontakt auf, reden Sie miteinander. Viele Mitglieder der IGs sind heute anwesend, um von ihrer Arbeit zu berichten.

Bedanken möchten wir uns bei unseren Mitgliedern, aber auch bei den Verlagen und Buchdienstleistern, die über Jahre, nein Jahrzehnte, die AWS fachlich und finanziell unterstützt haben und immer ansprechbar waren. Bedanken möchten wir uns auch bei allen Vorständen und bei allen, die durch Ihr Wirken die Vorstände inhaltlich und planerisch unterstützt haben.

Sie sind heute eingeladen noch einmal mit uns zu feiern. Wie singt Wolfgang Ambros: Es lebe der Zentralfriedhof und alle seine Toten.

Als wir Sie 2017 begrüßt haben, habe ich Stefan George zitiert: „Komm in den totgesagten Park und schau..“

Heute schließen wir mit den Zeilen aus dem Gedicht Herbsttag von Rainer Maria Rilke: 

„Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.“

Rainer Maria Rilke, 21.09.1902, Paris

Lassen Sie uns im Jahresendgeschäft noch südlichere Tagen erfahren. Ihnen eine tollen und kommunikativen Abend, und wir werden uns wieder begegnen. Danke.